Anhang I: Telebanking
Zur Unterstützung der theoretischen Überlegungen im Rahmen des Projektes TeleCounter wurde ein Zahlungsverkehrs - Prototyp erstellt. Nachfolgend werden einzelne Bereiche dieser Anwendung beleuchtet.
Funktionalität
Die Telebanking-Applikation bietet dem Kunden Dienstleistungen im Bereich des Zahlungsverkehrs (siehe Kap. IV) und der konsolidierten Kontoverwaltung.
Architektur
Die Architektur basiert auf dem Client-Server Konzept gemäss der in der Variante 3 vorgestellten Lösung. Der Benutzer arbeitet meistens Offline und stellt zur Übermittlung von Zahlungsauftrag oder Gutschriftanzeigen die Verbindung zu einem Message-Store her. Die einzelnen funktionalen Komponenten sind in Modulen gruppiert. Die Integration erfolgt über das CUA von Microsoft Windows und die gebräuchlichen Interapplikationskomponenten wie DDE, OLE und Clipboard.
Benutzerschnittstelle
Die Benutzerschnittstelle lehnt sich konzeptuell an die "Desktop-Metapher" an. Dem Benutzer wird eine elektronische Arbeitsfläche präsentiert, Gegenstände des Alltagslebens wie Bleistift, Papierkorb, Schlüssel etc., werden bildlich wiedergegeben.
Dem Benutzer werden diverse Möglichkeiten angeboten, die Oberfläche seinen eigenen Bedürfnissen anzupassen. Dazu generiert er z.B. selbständig elektronische Karteikästen, in denen er beliebige Objekte, wie Konti, Stammdaten etc., nach seinen eigenen Bedürfnissen gruppieren kann. Die generierten Objekte und Einstellungen sind immer präsent, d.h. ein einmal angelegtes Objekt bleibt immer vorhanden. Vorgenommene Änderungen werden ohne explizite Anweisung des Benutzers sofort gespeichert. Dies entspricht auch dem Zustand, den Gegenstände des täglichen Lebens aufweisen: Ohne Eingriff des Benutzers bleiben Gegenstände dort auf den Schreibtisch liegen, wo man sie zuletzt hingelegt hat.
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Bild V - 13: Modulhierarchie der Zahlungsverkehrs - Applikation (Clientkomponente)
Alle Änderungen können jederzeit unmittelbar rückgängig gemacht werden, z.B. nach einem versehentlichen Löschen von Objekten. Unsinnige oder falsche Eingaben werden, wenn immer möglich, vom System abgefangen und dem Benutzer unmittelbar mitgeteilt. Dies geschieht z.B. durch einfache Plausibilitätsprüfungen beim Ausfüllen von Einzahlungsscheinen. Bei wichtigen Funktionen, wie z.B. dem Übermitteln von Zahlungsaufträgen, wird der Benutzer nochmals gefragt, ob dies auch tatsächlich erwünscht sei.
Implementierung
Die Implementierung des Zahlungsverkehrsmoduls erfolgte mit Microsoft Visual-Basic 3.0 Professional unter Windows 3.1. Die Kommunikation erfolgt entweder über TCP/IP zu den Internet-Diensten oder über eine serielle Modemverbindung zu einem entsprechenden Mittler (siehe Kap. IV).
Im Zahlungsverkehr werden die zu generierenden Zahlungen zuerst in das UN/Edifact-Format aufbereitet und entsprechend den Sicherheitsbestimmungen im Zahlungsverkehr (siehe Kap. VI) behandelt. Danach erfolgt der Verbindungsaufbau zum Mittler. Je nach Mittler wird die Edifact-Message entweder per SMTP, X.400 oder per Filetransfer übermittelt. ![]()
Bild V - 14: Die wesentlichen Elemente der Zahlungsverkehr - Benutzerschnittstelle